Der Ginkgobaum ist ein Hingucker in jedem Garten. Er hat einen auffälligen Wuchs, ganz einzigartige Fächerblätter und leuchtet im Herbst in einem kräftigen und warmen Gelbton. Einzigartig ist auch seine Wirkung in der Medizin. Die Blätter werden in der Pharmazie eingesetzt und sind dort sehr hilfreich. Ein Ginkgo benötigt kaum Pflege und ist eines der gesündesten Gehölze weltweit. Er sollte in keinem Garten fehlen. Wie der Fächerbaum gepflegt wird, erfahren.

 

Ginkgobäume könnten zu den Laubbäumen zählen, da sie im Herbst ihre Blätter abwerfen. Anhand der Beschaffenheit der Samen werden sie jedoch den Nadelbäumen (Koniferen) zugeordnet. Sie bekleiden sogar eine eigene Familie: die Familie der Ginkgogewächse (Ginkgoaceae). Mit einer Wuchshöhe bis zu 40 Metern ist der Ginkgobaum eine imposante Erscheinung und außerdem ein echter Methusalem unter den Bäumen: Er kann ein Alter von 1000 Jahren und mehr erreichen.

 

Ginkgo Biloba 

 

Der Stammdurchmesser beträgt in der Regel einen bis vier Meter, womit der Ginkgobaum eher schlank in die Höhe ragt. Die äußere Erscheinung bei jungen Bäumen ähnelt einer Pyramide, ältere Bäume sind stärker verästelt und bilden eine mächtige Baumkrone aus, die oft aus zwei Haupttrieben besteht.

 

Das Holz des Ginkgobaumes ist leicht, weich und harzfrei. Es hat eine feine Struktur und eine hellbraune (Kernholz) bis hellgelbe Färbung (Splintholz). Da sich das Holz für den Möbelbau nicht eignet, wird der Ginkgo-Baum auch nicht für die Holzgewinnung angebaut. Es eignet sich jedoch gut als Schnitzholz und zur Herstellung von Paneelen.

 

Einjährige Zweige weisen eine hellgraue Rinde auf, die bereits im zweiten Jahr in eine hellbraune Färbung übergeht. Die Borke von jungen Ginkgobäumen erscheint graubraun und ist von helleren Rissen gezeichnet. Ältere Bäume besitzen eine dunkelgraue Borke, die recht rau und tieffurchig ist. Besonders interessant ist ihre schwere Entflammbarkeit, durch die der Baum selbst Waldbrände relativ unbeschadet überstehen kann.

 

Ginkgo-Bäume sind einzigartig im Pflanzenreich. Obwohl sie im Herbst ihre Blätter verlieren und somit Laubbäumen ähneln, gehören sie zu den Nacktsamern wie die Nadelbäume. Aufgrund dieser einmaligen Eigenschaften wird der Ginkgo einer eigenen Klasse zugeordnet, den Ginkgoopsida mit einer einzigen lebenden Art: Ginkgo biloba.

 

Seit 1960 wurden von der Arzneimittelfirma Dr. Willmar Schwabe Forschungen betrieben, um aus dem Auszug aus Ginkgo biloba Blättern einen Trockenextrakt herzustellen. Diesen Trockenextrakt nennt man auch Ginkgo-Spezialextrakt, da in ihm erwünschte medizinische Wirkungen verstärkt werden, indem bestimmte Inhaltsstoffe konzentriert wurden, wohingegen andere unerwünschte Inhaltsstoffe soweit wie möglich entfernt wurden.

 

Ginkgo biloba Blätter-Extrakt ist somit ein Naturheilmittel, das in seiner Zusammensetzung neu definiert wurde. Die zwei am besten untersuchten Ginkgo-Spezialextrakte heißen EGb 761 und LI1370. Nach mehr als 4000 Jahren Tradition als Heilpflanze erlebt Ginkgo biloba eine Renaissance in der modernen Kräutermedizin.

 

Schon im alten China setzte man auf die Heilkraft des Ginkgo-Baumes. Mit der Verbreitung der traditionellen asiatischen Heilmedizin in Europa wurde der Ginkgo zur Entwicklung spezieller Medikamente auch bei uns immer wichtiger. Heute werden für hochwertige Arzneimittel wie Gingium® Ginkgo-Extrakte in komplexen High-Tech-Verfahrensweisen gewonnen. Derartige Spezialextrakte sind gut verträglich und entfalten eine hohe medizinische Wirksamkeit. Altersbedingte Gedächtnisprobleme werden auf diesem Wege gemindert. Auch bei Tinnitus wird Ginkgo eingesetzt.

 

Ginkgotabletten wirken nicht sofort, sondern erst nach mehrwöchiger Einnahme. Ginkgo biloba kann Nebenwirkungen hervorrufen: Manche Menschen bekommen Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen auf das pflanzliche Mittel. In Ginkgoblätter-Tees können Ginkgolsäuren enthalten sein, und zwar in sehr unterschiedlichen Mengen. Diese Säuren können wohl Allergien auslösen und möglicherweise das Erbgut verändern. In pharmazeutischen Zubereitungen wird der zulässige Gehalt an Ginkgolsäuren deshalb beschränkt.

 

 

Wer blutverdünnende Medikamente einnimmt, sollte Ginkgo biloba nur in Absprache mit dem Arzt anwenden. Denn die Heilpflanze kann den Effekt der Blutgerinnungshemmer verstärken. Auch wer operiert werden muss, sollte Ginkgo vorher absetzen. Schwangere sollten auf Ginkgo verzichten.

 

Das Bild «Ginkgo biloba in summer» por Schnobby - Trabajo propio. Disponible bajo la licencia CC BY-SA 3.0 vía Wikimedia Commons.